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Steigender Wettbewerb: Vergütung pflegender Angehöriger in der Schweiz

In der Schweiz gibt es eine wachsende Zahl von Unternehmen, die sich auf die Anstellung und Entlohnung pflegender Angehöriger spezialisiert haben. Diese Entwicklung hat zu einem starken Konkurrenzkampf geführt, insbesondere im Bereich der Lohnzahlungen. Doch stellt sich die Frage, ob diese Praxis den ursprünglichen Zielen der Initiative gerecht wird oder ob sie lediglich zu einer kommerziellen Ausnutzung einer gut gemeinten Politik führt.

2 Personen zeihen an einem Seil, das zu reissen droht

Wachsender Wettbewerb und dessen Auswirkungen

Einige Firmen werben aktiv mit wöchentlich aktualisierten, attraktiven Stundenlöhnen, um pflegende Angehörige für sich zu gewinnen. Dieser Wettbewerb hat zwar einerseits zu höheren Löhnen geführt, andererseits jedoch auch zu Bedenken bezüglich der Nachhaltigkeit und Qualität der Pflege. Wie aus einem Bericht von Helvetic Care hervorgeht, ist die Trennung zwischen ambulanter und stationärer Pflege dabei, sich aufzulösen, wobei pflegende Angehörige eine zunehmend zentrale Rolle einnehmen.

Kritik an der aktuellen Praxis

Kritiker, darunter auch Vertreter von Nonprofit-Organisationen, äussern Bedenken, dass die intensive Fokussierung auf die Lohnzahlungen die umfassendere Unterstützung und Ausbildung, die pflegende Angehörige benötigen, in den Schatten stellt. Es wird befürchtet, dass die Qualität der Pflege leiden könnte, wenn die finanziellen Anreize die fachliche und ethische Dimension überlagern. Der Verband der Nonprofit-Spitex beispielsweise warnt vor einem "Wildwuchs" solcher Firmen und fordert strengere Auflagen für die Erteilung von Spitex-Bewilligungen, um sicherzustellen, dass die angebotenen Dienstleistungen auch tatsächlich den Bedürfnissen der Pflegebedürftigen und ihrer Angehörigen entsprechen.

Finanzierung und Transparenz

Die Finanzierung dieser Lohnzahlungen erfolgt grösstenteils durch Krankenkassen und teilweise durch die öffentliche Hand. Es gibt jedoch grosse Unterschiede, wie viel die einzelnen Kantone beitragen, wie Caritas Care berichtet. Das führt zu einer weiteren Schicht der Komplexität, da einige Firmen von den großzügigeren Konditionen profitieren, die in einigen Regionen angeboten werden, was Fragen nach der Fairness und Gleichheit aufwirft.

Wie Gesetzgeber die Unterstützung pflegender Angehöriger verbessern können: 

Es ist entscheidend, dass sich Stakeholder und Gesetzgeber mit diesen Entwicklungen auseinandersetzen und Massnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass die Unterstützung pflegender Angehöriger sowohl gerecht als auch nachhaltig ist. Die Initiative sollte nicht nur darauf abzielen, die finanziellen Bedürfnisse zu adressieren, sondern auch die Qualität der Pflege und das Wohlbefinden der Pflegenden und ihrer Angehörigen sicherzustellen.

In Anbetracht dieser Entwicklungen ist eine sorgfältige Überprüfung und möglicherweise eine Anpassung der politischen Rahmenbedingungen erforderlich, um sicherzustellen, dass die Unterstützung pflegender Angehöriger ihren ursprünglichen Zielen treu bleibt und nicht zu einem rein gewinnorientierten Unterfangen wird.