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Lehrgang Pflegehelfer SRK – eine Chance für pflegende Angehörige

Der Lehrgang Pflegehelfer des Schweizer Roten Kreuz gibt einen reichen Wissensschatz aus über 60 Jahren Erfahrung an seine Teilnehmenden weiter. Gerade auch pflegende Angehörige können dort viele Tipps und Tricks für den Umgang mit ihren erkrankten Lieben erlernen. Sogar ein beruflicher Einstieg in die Pflege kann sich daraus entwickeln. Wer den Kurs abschliesst, erhält ein Zertifikat, das in der ganzen Schweiz anerkannt ist. Zudem sind die Aussichten auf dem Arbeitsmarkt enorm – Pflegehelfer:innen fehlen an allen Ecken und Enden.

Referent steht vor einer Klasse bestehend aus unterschiedlich alten Menschen

Mehrwert für pflegende Angehörige

Pflegende Angehörige haben sich dafür entschieden, ihren Partnern, Kindern oder Eltern in aussergewöhnlich schwierigen Zeiten mit Pflege und Betreuung zur Seite zu stehen. Hierzu benötigt es viel Einfühlungsvermögen, denn sie sind rund um die Uhr mit ihren betagten, behinderten oder chronisch kranken Angehörigen zusammen. Oft bahnen sich kritische Situationen schleichend an und ohne sich deren Tragweite bewusst zu sein, ist man in eine 24-Stunden Pflege eingebunden. Da kann man schnell an Grenzen kommen, denn meistens verfügen pflegende Angehörige nicht über die entsprechende Qualifikation. Bei der Verschlechterung des Zustandes der Patienten fühlt man sich leicht überfordert oder unsicher, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Der Lehrgang Pfegehelfende SRK hilft dabei, sicherer im Umgang mit dem Patienten zu sein und besser einzuschätzen, in welcher Situation man noch selber handeln kann und wann pflegende Angehörige auf die Hilfe Aussenstehender angewiesen sind.
Auch die zusätzliche Zusammenarbeit mit einer Spitex Organisation bringt Vorteile mit sich und hilft gegen das Gefühl ansteigender Einsamkeit. Die diplomierten Pflegekräfte können den Gesundheitszustand der Betroffenen abklären und sämtliche Massnahmen koordinieren. So bekommt man mehr Vertrauen in die eigene Arbeit, fühlt sich nicht alleine gelassen und schafft sich auch ein Fenster für Erholung.

Kursaufbau

Der Kurs ist in 2 Module und einen Praxiseinsatz eingeteilt und erstreckt sich auf einen theoretischen Teil von 120 Stunden sowie einen begleiteten Einsatz in der Praxis von 12 -15 Tagen.

Modul 1

Befasst sich mit den Aktivitäten des täglichen Lebens und vermittelt praktisches Wissen in Bezug auf das Gestalten der Zusammenarbeit und Kommunikation. Es werden Grundlagen der Pflege und Begleitung erlernt. Gleichzeitig entwickelt man die eigene Rolle als Pflegehelfer SRK.

Modul 2

Hier werden die erlernten Grundlagen angewendet und man beschäftigt sich intensiv mit der Lebensphase Alter und entsprechenden Krankheitsbildern, wie u. a. Verwirrtheit und Demenz.

Praxiseinsatz

Um das Erlernte anzuwenden, geht es für die Teilnehmenden für 12 bis 15 Tage in den Praxiseinsatz. Hier werden die erlernten Fähigkeiten angewendet und vertieft sowie Erfahrungen im Pflegealltag gesammelt.

Voraussetzungen

  1. Mindestalter 18 Jahre

  2. Verstehen von Texten und Sprache der jeweiligen Region

  3. Für Fremdsprachige: Sprachzertifikat Niveau B1

  4. Teamfähigkeit

  5. Körperliche und psychische Gesundheit

Kosten

Die Kosten belaufen sich zwischen 2000.– und 3000.– Franken je nach SRK-Kantonalverband.

Arbeitseinsatzgebiete

SRK-Pflegehelfer arbeiten meistens in der Langzeitpflege. Arbeitsorte sind Alters- und Pflegezentren, Institutionen für Menschen mit Behinderung und Alterswohnungen. Sie können ebenso in privaten Haushalten und im Spitexbereich zum Einsatz kommen. Pflegende Angehörige können ihr erlerntes Wissen täglich im eigenen Umfeld anwenden.

Zukunftschancen

Wenn wir eines sicher wissen, ist es, dass immer mehr Menschen in Zukunft pflegebedürftig werden und der Personalbedarf stetig ansteigt. SRK-Pflegehelfer sind für die Versorgung hilfsbedürftiger Menschen unverzichtbar.
Auch für pflegende Angehörige kann es sich künftig noch mehr lohnen, den SRK-Kurs zu absolvieren. Sie können sich dann bei der Spitex für die Pflege ihrer Angehörigen anstellen lassen und so einen Betreuungslohn erhalten. Zudem beteiligt sich die Spitex an den Kosten für die Ausbildung zum SRK-Pflegehelfer.