Depression – Symptome und erste Hilfe für Betroffene
Depression ist eine weit verbreitete psychische Erkrankung, die das Leben vieler Menschen weltweit beeinflusst. Allein in der Schweiz wiesen im Jahr 2022 laut BFS 10 % der Bevölkerung mittelschwere bis schwere Depressionssymptome auf, wobei Frauen generell häufiger betroffen sind als Männer. In der Altersgruppe von 15 bis 24 Jahren sind sogar 25,5 % der Frauen von Depression betroffen.
Für Betroffene ist eine genaue Bestimmung häufig schwierig. Denn Traurigkeit oder Niedergeschlagenheit über ein paar Stunden oder sogar Tage ist den meisten Menschen bekannt und noch nicht ungewöhnlich. Vergeht dieser Zustand jedoch auch in schönen Situationen nicht und hält den Grossteil des Tages, nahezu jeden Tag, über mindestens 2 Wochen an, spricht man laut der WHO von einer Depression.
Die Symptome zu kennen, kann helfen, eine Depression frühzeitig zu erkennen und diese Erkrankung behandeln zu lassen.
Symptome von Depression
Die Symptome einer Depression werden in Haupt- und Nebensymptome, teilweise auch in Symptome des affektiven und des kognitiven Clusters unterteilt. Einfacher ausgedrückt, kann sich eine Depression wie folgt äussern:
- eine fast täglich gedrückte Stimmung (Gefühle von Traurigkeit, Leere oder Hoffnungslosigkeit)
- verminderter oder gesteigerter Antrieb (Motivation)
- Konzentrationsschwierigkeiten
- vermindertes Selbstwertgefühl oder das Gefühl, wertlos zu sein
- negative Zukunftsperspektiven
- Schuldempfinden
- Gedanken an Tod oder Suizid
- vermindertes oder gesteigertes Schlaf- oder Essverhalten
- verminderte oder gesteigerte Libido
- übersteigerte Unruhe, die mit Angst einhergehen kann
- verlangsamtes Sprechen und langsamere Bewegungen
- veränderte / starre Mimik
- wenig Energie und Müdigkeit / Erschöpfung bereits nach geringer Tätigkeit
Erste Hilfe bei Depression
Bin ich depressiv? Sollten Sie sich diese Frage stellen, ist es wichtig, zunächst mit Ihrer Ärztin oder einem Psychiater zu sprechen. Auch wenn sich die gesellschaftliche Akzeptanz von Therapien aufgrund psychischer Erkrankungen in den letzten Jahren gebessert hat, erfährt Depression noch immer eine Stigmatisierung. Scham oder Schuldgefühle sind jedoch nicht angebracht. Depression ist eine Erkrankung im medizinischen Sinne und sollte dementsprechend behandelt werden.
Hilfe im Notfall
An die folgenden Stellen können Sie sich in Notsituationen, auch bei Depression, wenden:
- Notrufzentrale: 144
24 / 7 erreichbar für Sanitätsnotruf und Rettungsdienste - Notruf für Kinder und Jugendliche: 147
Angebot von Pro Juventute unterstützt Kinder, Jugendliche und Eltern - Die Dargebotene Hand: 143
24 / 7 Beratung per Telefon, E-Mail oder Chat für Menschen in Krisensituationen - Equilibrium:
Der Verein zur Bewältigung von Depressionen listet weitere Kontakte bei Depression, wie Kriseninterventionszentren und Selbsthilfegruppen, auf.
Wo finde ich psychiatrische Hilfe bei Depression?
Auf der Website der SGPP (Schweizerische Fachgesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie) haben Sie die Möglichkeit über eine Suchfunktionen psychiatrische Hilfe in Ihrer Nähe zu finden: zur Suche
Ortsunabhängige Hilfe bei Depression
Auch die ambulante psychiatrische Spitex für psychosoziale Betreuung kann von Depression betroffenen Menschen beistehen. Sie kann Betroffene in ihrem Alltag unterstützen und dabei unter Einbeziehung von Partnern und anderen Angehörigen mit Ärztinnen und Therapeuten zur Genesung bei Depression beitragen. Bei ärztlich verordneter psychosozialer Pflege werden 90 % der Kosten von den Krankenkassen übernommen. Welche Dienstleistungen die psychiatrische Spitex umfasst, erfahren Sie unter folgendem Link: