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Burnout oder Depression? Darum ist die Unterscheidung so wichtig

Burnout wurde erstmals 2022 im ICD-11 genauer definiert und selbst diese Definition ist umstritten, weil sie sich allein auf den beruflichen Kontext konzentriert, während ein «ausbrennen» durch Erziehung oder häusliche Pflege von angehörigen keine Beachtung findet. Wissenschaftliche Arbeiten zu Burnout hatten und haben daher, im Gegensatz zu anderen Erkrankungen, wie Depression, keine einheitliche Grundlage. Dennoch lassen sich zwischen Burnout und Depression Unterschiede festlegen, die wir im Folgenden genauer beleuchten werden.

2 geteiltes Bild. Links sitzt eine Person auf die Hand gestützt vor einem Laptop, rechts liegt eine Person mit verweinten Augen auf einem Bett

Ursprung und Fokus:

Burnout

  • ist, laut ICD-11 primär eine Reaktion auf chronischen Stress und Überlastung, typischerweise im beruflichen Kontext. Es betrifft hauptsächlich die Einstellung zur Arbeit und das Verhalten am Arbeitsplatz. In der Pflege wissen wir jedoch, dass auch die Betreuung von Angehörigen, auch ohne Anerkennung als Beruf, zu Stress und Überlastung führen kann. Auch Care-Arbeit ist Arbeit, weshalb eine entlohnte Anstellung nicht als Voraussetzung für Burnout gesehen werden sollte.

Depression

  • ist eine psychische Störung, die durch eine chemische Imbalance im Gehirn beeinflusst werden kann und umfassendere Aspekte des Lebens betrifft, nicht nur die Arbeit. Depression kann unabhängig von äusseren Umständen auftreten und betrifft Stimmung, Denkweise, Gefühle sowie körperliche Funktionen.

Hauptmerkmale:

Burnout

  • führt oft zu Erschöpfung, Zynismus und einem Gefühl der Ineffektivität, vor allem im Zusammenhang mit der Arbeit. Die Motivation nimmt ab, die Person fühlt sich dem Arbeitsdruck nicht gewachsen und die Leistungsfähigkeit nimmt ab.

Depression

  • äussert sich durch anhaltende Traurigkeit oder Niedergeschlagenheit, Interessenverlust, Rückzug aus sozialen Aktivitäten, Schlafstörungen, Appetitveränderungen und manchmal Gedanken an den Tod oder Suizid. Depression äussert sich unabhängig von bestimmten Situationen, wie dem beruflichen Arbeitsumfeld.

Behandlung und Ansatz:

Burnout

  • wird oft durch Veränderungen in der Arbeitsumgebung und durch Techniken des Stressmanagements behandelt. Massnahmen zur Wiederherstellung der Work-Life-Balance und zur Reduktion von Arbeitsstress sind zentral.

Depression

  • erfordert häufig eine umfassendere Behandlung, einschliesslich Psychotherapie und oft auch Medikamenten, insbesondere wenn sie moderat bis schwer ist. Je nach Art der Depression könnte eine berufliche Auszeit sogar kontraproduktiv sein, da es oft entscheidend ist, aktiv zu bleiben und Struktur im Alltag zu bewahren.

Gesellschaftliche Wahrnehmung und Diagnose:

Burnout

  • wird oft als Problem betrachtet, das mit der Arbeitswelt zusammenhängt und kann in einigen Fällen als weniger schwerwiegend als Depression angesehen werden, obwohl es gravierende Auswirkungen haben kann.

Depression

  • wird als medizinische Störung anerkannt und kann mit einem stärkeren Stigma behaftet sein, ist aber auch im Hinblick auf Diagnose und Behandlungsoptionen etablierter.

Warum ist eine Unterscheidung von Burnout und Depression wichtig?

In der Praxis können die Linien zwischen Burnout und Depression verschwimmen, was eine genaue Diagnose und angepasste Behandlung wichtig macht. Burnout durch Stress und Überlastung kann fälschlicherweise als Ursache für damit verbundene Symptome betrachtet werden und damit Depression als eigentliche Ursache verdecken. 

Falls Sie akut ein helfendes Gespräch benötigen, ist das Schweizer Sorgentelefon rund um die Uhr für Sie da:

Kontakt per Telefon: 143


Als Private Spitex können wir Sie bei Burnout und Depression unterstützen.